Review: Von Hertzen Brothers – Red Alert In A Blue Forest (2022)

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Die finnischen „Von Hertzen Brothers“ veröffentlichen ihr neues Studioalbums „Red Alert in the Blue Forest“ am 18. März 2022. Das Album wird über Doing Being Music veröffentlicht. Hier schon mal ein paar Eindrücke.

Zunächst spielten die Brüder in verschiedenen Bands, bis sie sich im Jahr 2000 zusammenfanden. Seit der Gründung der Band sind sie zu einer der wichtigsten und einflussreichsten Rockbands in ihrem Heimatland geworden, und eine der wenigen Bands, die erfolgreich auf andere Märkte in Europa und darüber hinaus vorgedrungen sind. „Red Alert in the Blue Forest“ ist das erste Album der Band seit dem hochgelobten „War Is Over“ aus dem Jahr 2017 und das insgesamt achte Album der Band (darunter drei Nummer-1-Alben in Finnland). Die Band hat 2012 ein Greatest Hits-Album veröffentlicht. „Red Alert in the Blue Forest“ ist ein Album, mit dem sie ihre musikalische Vision an ein breiteres Publikum verbreiten möchten.

Der Vater der Brüder, Hasse von Hertzen, spielte Anfang der sechziger Jahre Gitarre in einer Band namens „The Savages“ und später bei „The Roosters“. Ihr Onkel Lasse von Hertzen war Mitglied einer bekannten skandinavischen Folkband der 1970er Jahre, „Cumulus“. Die Brüder wuchsen also in den reichen Musiktraditionen ihrer Heimat auf, gemischt mit einer naturnahen Erziehung (Kies Patenonkel war einer der frühen finnischen Umweltpioniere). Dies hat sie zu ihrer wunderbaren, einzigartigen Welt und musikalischen Vision geführt.

Tracklist:

1. Day of Reckoning
2. Blue Forest
3. The Promise
4. All of a Sudden, You’re Gone
5. Peace Patrol
6. Pirates of the Raseborgian
7. Anil
8. Elbowed
9. Northern Lights
10. Söderskär
11. Disappear There

Von der Eröffnungssalve des Album-Openers „Day of Reckoning“ bis zum bewegenden Abschlusstrack „Disappear There“ ist den „Von Hertzen Brothers“ wieder mal ein Album gelungen, welches sehr weitreichend und doch sehr persönlich ist. Von den ätherischen Gitarrentönen und eindringlichen Melodien des siebenminütigen Opus „All of a Sudden You’re Gone“ bis zum elektronischen Shanty-Feeling von „Pirates of the Raseborgian“, von der Hymne „The Promise“ mit ihrem gesungenen Refrain bis zu den sanften Wellen von „Söderskär“ sollte man dieses Album so hören, wie man Alben hören sollte – als Gesamtwerk, als eine Reise. Hatten die beiden Vorgängeralben noch Ausreißer in andere Richtungen, wirkt dieses Album, trotz der großen Vielfalt in Gänze, doch wie aus einem Guss. Herausragend dabei auch noch das Stück „Peace Patrol“, das längste auf dem Album, sehr melodisch, fast schon poppig beginnend, mit orientalisch klingenden Melodien, sich immens steigernd mit einem Saxophon und Gitarrensolo, was nicht von dieser Welt ist. Die Klänge, Rhythmen und Melodien des Albums spiegeln das einzigartige Aufwachsen der „Brothers“ wider – sowohl musikalisch als auch persönlich. Beim Track „Northern Lights“, der die Mystik der finnischen Folklore und die Landschaft, in der sie aufgewachsen sind mit einbezieht, enthält sogar eindeutige und selten gehörte Klänge der Aurora Borealis, die von Professor Unto K. Laine eingefangen wurden. Musikalisch schwer zu kategorisieren, mit Elementen aus Rock, Folk, Progressive und Pop, ist „Red Alert in the Blue Forest“ ein Album, dessen Bandbreite umwerfend ist. Für mich wieder eine großartige Weiterentwicklung der drei finnischen Brüder, bleibt der Wunsch sie nun endlich auch einmal Live in unseren Gefilden zu erleben.

Toptracks: Peace Patrol, All of a Sudden You´re Gone, Northern Lights

Wertung: 9 / 10

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Band:

Jonne Von Hertzen – Bass, Vocals

Kie Von Hertzen – Guitar, Vocals

Mikko Von Hertzen –  Lead Vocals, Guitar

Juha Kuoppala – Keyboards

Mikko Kaakkuriniemi – Drums

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