Bjørn Riis ist vielen, vor allem als Mitbegründer und Gitarrist der norwegischen Progressive-Rock-Band Airbag bekannt, nun folgt mit „Everything To Everyone“ bereits das viertes Soloalbum unter seinem Namen. Und wenn man mit der Musik von Airbag oder mit Riis‘ bisherigem Solomaterial vertraut ist, hat man bereits eine ungefähre Vorstellung davon, was einen hier erwarten sollte.
Bjørn Riis selbst übernimmt einen Großteil der Instrumentierung, und auch das gesamte Songwriting stammt von ihm. Mit dabei sind eine ganze Reihe von Gastmusikern, die ihm helfen, dieses Album zu verwirklichen. So unter anderem Henrik Bergan Fossum (Airbag), Kristian Hultgren (Wobbler), Simen Valldal Johannessen (Oak), Ole Michael Bjørndal (Caligonaut), Mimmi Tamba, Per Øydir, Vegard Kleftås Sleipnes und Anders Møller.
Tracklist:
01. Run
02. Lay Me Down
03. The Siren
04. Every Second Every Hour
05. Descending
06. Everything To Everyone
Ltd Digisleeve CD Bonus Tracks:
07. Everything To Everyone (Alternate version)
08. Desolate Place
Etwas überrascht war ich schon beim durchaus harten Einstieg in das Album, „Run“ komplett instrumental gehalten, beginnt furios. Wechselt aber in einen sanften Artrock-Mittelteil mit akustischen Gitarren und Piano in den Hauptrollen, um zum Ende hin wieder Fahrt aufzunehmen.
Aber schon beim ersten Longtrack des Albums, „Lay Me Down“ befindet man sich im gewohnten Fahrwasser, Bjørn mit seinem gefühlvoll-rauchigen Timbre in seiner Gesangstimme, lässt das Stück leicht bluesig dahingleiten, rockige und verträumte Passagen sorgen dabei auch hier für reichlich Abwechslung.
Weniger abwechslungsreich kommt dann „Siren“, aber es ist ein sehr ausgewogenes Stück, mit fantastischem Gitarrensoli, melancholisch, man wird von der Musik umgarnt und eingenommen. Für mich ein weiterer Höhepunkt „Every Second Every Hour“, mit über dreizehn Minuten das längst Stück des Albums. Wieder eine der gekonnten Kompositionen, die so typisch nach Bjørn Riis klingen, ein ruhiger Beginn, doch das Stück steigert sich ständig und setzt aber zwischendrin immer wieder besinnliche, melancholische Momente.
Das Instrumental „Descending“ gleitet anfänglich ruhig und geschmeidig dahin, schöne akustische Gitarre, die mich dann doch wieder an alte Pink Floyd erinnern, bevor das Stück dann abrupt endet. Als letztes dann der Titeltrack, der ja schon vorab veröffentlicht wurde, schön und auffällig der gemeinsame Gesang mit Mimmi Tamba bei den Refrains. Der Track bietet auch Choreinlagen und auch sonst ganz großes Artrock-Kino!
Wertung: 9 / 10
Line Up:
Bjørn Riis – Bass, Gesang, Gitarre, Keyboards
Mimmi Tamba – Gesang
Vegard Kleftås Sleipnes, Simen Valldal Johannessen – Keyboards
Henrik Bergan Fossum – Schlagzeug
Wer möchte, kann hier gleich noch einmal in den Titeltrack reinhören: