Monkey3 aus der Schweiz stehen für instrumentalen Psychedelic Stoner Rock. Die Band gibt es seit über 20 Jahren und hat in diesem Jahr mit „Welcome To The Machine“ ihr siebentes Studioalbum veröffentlicht. Gitarrist Boris beantwortete unsere Fragen.
Mit Bandnamen ist das ja immer so eine Sache. Mal sollen sie einfach nur gut klingen, aber oft gibt es auch eine Geschichte dazu. Wie war das bei euch?
Ursprünglich waren wir eine Art Jam Community. Musiker von verschiedenen Bands und unterschiedlichen Musikrichtungen gingen ein und aus und improvisierten zum Spaß. Monkey3 war der Name dieser Sessions, und als einige von uns beschlossen, eine richtige Band zu gründen, die Musik schrieb und aufnahm, behielten wir den Namen bei, als Erinnerung und um die Atmosphäre zu behalten.
Eure Musik ist meilenweit vom Mainstream entfernt, aber dennoch sehr erfolgreich. Überrascht euch das?
Was ich sagen kann, ist dass wir einfach nur unseren Fans und all den Leuten, die uns überl die Jahre unterstützen, danken.
Auch wenn ihr nicht unbedingt den typischen Progressive Rock spielt, so habt ihr auch in dieser Szene einen guten Ruf. Sind euch Kategorien wichtig?
Einen guten Ruf bei den Fans zu haben ist immer ein gutes Gefühl. Musik wird gemacht, um Emotionen auszutauschen und Menschen zusammen zu bringen. Wenn wir Musik schreiben oder spielen, denken wir nicht über spezielle Genres nach, Musik ist frei und es sollte keine Grenzen geben.
Wenn ihr an eure Anfänge zurück denkt, war es die richtige Entscheidung, ohne Sänger zu starten, nachdem ihr keinen finden konntet?
Es ist schwer sich vorzustellen, wie unsere Karriere mit einem Sänger verlaufen wäre. Vielleicht hätten wir uns in eine komplett andere Richtung entwickelt. Wir haben Jahre damit verbracht zu lernen und zu verstehen wie man mit instrumentaler Musik umgeht, und es war eine sehr interessante Reise – und sie ist weit davon entfernt, zu Ende zu sein. Wir haben immer noch viel zu entdecken.
Wer ist der Chef bei euch?
Es gibt nicht wirklich jemand, der die Band führt. Es ist viel mehr gemeinsame Arbeit. Unsere Musik entsteht indem wir zusammen spielen, jammen, Ideen und Gefühle austauschen. Alle Bandmitglieder sind in jedem Aspekt gleichwertig und die Entscheidungen werden sehr demokratisch getroffen.
Einige eurer Alben sind ja in der Schweiz beziehungsweise Deutschland in die Charts eingestiegen. Ist eine Chartplatzierung wichtig für euch?
Eine Chartplatzierung bedeutet, dass du ein paar Alben verkauft hast und es eröffnet dir mehr Chancen coole Shows zu spielen. Auch wenn es heute ja so ausschaut, als wären die Streamingzahlen wichtiger. Aber egal, für uns ist es wichtiger, unsere Leidenschaft mit den Fans zu teilen wenn wir Konzerte spielen.
Euer neues Album heisst “Welcome To The Machine”. Da denkt natürlich jeder an den gleichnamigen Pink Floyd – Song. Absicht oder Zufall?
Ja, das ist eine offensichtliche und beabsichtige Referenz zu dem Pink Floyd Song. Wir dachten, es passt ziemlich gut zu dem Konzept, das wir auf dem neuen Album entwickeln wollten. Der Titel ist eher ironisch und reflektiert den Mensch – Maschine – Dualismus, aber parallel dazu auch die Beobachtung einer Gesellschaft, die zunehmend kontrolliert wird und die immer mehr zum Einzeldenken tendiert.
Glaubt ihr, dass es schwieriger ist eure Konzepte den Hörern ohne Texte zu vermitteln?
Wir sind nicht wirklich begabt wenn es um das Texte schreiben geht. Wenn wir es versuchen dann kommt nicht wirklich was dabei heraus. Wir bevorzugen es, unsere Geschichten durch Noten, Rhythmus und Soundtexturen zu erzählen. Das ist das Umfeld, in dem wir uns am besten ausdrücken können. Musik ohne Texte erlaubt dem Hörer die Gedanken viel weiter schweifen zu lassen und sich seine eigene Geschichte zu erschaffen.
Was gibt es zum Artwork zu sagen?
Wir haben etwas gesucht, das das generelle Thema des Albums betont. Wir haben eng mit Sebastian Jerke zusammen gearbeitet, genau wie auf den beiden letzten Alben. Wir haben Ideen und Konzepte ausgetauscht und er schlug das Artwork vor und wir fanden, es passt komplett zu unserer Vision. Wir wollten ein Objekt, das durch das Weltraum treibt, seinen Kompass verloren hat und in die Unermesslichkeit gleitet.
Sind euch die Arbeit im Studio und die Konzerte gleich wichtig?
Wir mögen beides. Im Studio gefällt uns die Möglichkeit Soundtexturen zu entwickeln und zu arrangieren, die live schwere umzusetzen wären. Man kann in einigen Details tiefer einsteigen. Auf der Bühne fühlst du die Emotionen und die Power des Publikums und man kann sich spontaner ausdrücken, was sich sehr gut anfühlt. Während einer Show interpretiert man seine eigene Musik so wie das Publikum reagiert.
Waren die Auftritte beim Burg Herzberg Festival etwas Besonderes für euch?
Burg Herzberg ist ein großes legendäres Festival und wir wurden drei Mal eingeladen dort zu spielen. Es ist immer ein besonderer Gig mit einer speziellen Atmosphäre. Die Leute sind so in die Musik vertieft, es ist der pure Spaß dort zu sein,
Auf eurer “Undercover” EP aus dem Jahr 2009 habt ihr dann doch mit Gastsängern gearbeitet.
Wir wollten uns damit vor allem selbst eine Freude bereiten, aber gleichzeitig auch unsere musikalischen Einflüsse und Lieder, die uns am Herze liegen, mit unseren Fans teilen. Zusätzlich bot es uns die Möglichkeit mit Gastsängern zu arbeiten, was sehr unterhaltend war. Mit dabei waren John Garcia (Kyuss, Unida, Hermano) und Tony Jelencovich (Transport League, B-Thong). Es war eine sehr spannende und bereichernde Erfahrung.
Seid ihr zufrieden damit, wie eure Karriere bisher verlaufen ist?
Vor allem sind wir mit dem neuen Album zufrieden und wollen damit auf Tour gehen um die neuen Songs live zu spielen. Wir mögen es, immer nach vorne zu schauen.
Hier noch die aktuellen Tourtermine: