Review: Steve Hackett – Live Magic At Trading Boundaries (2025)

Steve Hackett live? ,,Kenn wer schon“ mag die erwartbare Reaktion auf die Ankündigung des Werkes ,,Live Magic at Trading Boundaries“ des Lordfeuerbewahrers der großen Genesis-Zeiten sein. Ziemlich viele digitale Leistungsnachweise von Auftritten des umtriebigen Engländers gibt es nämlich schon. Doch einmal reingehört, sollte die Erkenntnis ,,Kenn wer ja doch noch nicht!“ aufkeimen lassen. Zumindest nicht so. Denn nicht mit großer Kapelle, sondern mit reduzierter Besetzung tritt Hackett hier an und dies auch noch akustisch. Die Aufnahmen stammen von verschiedenen Jahresendkonzerten im kleinen Trading Boundaries-Club im englischen Sheffield Green.

Tracklist:

1. Improv (1:54)
2. Blood on the Rooftops (1:15)
3. The Barren Land (1:34)
4. Black Light (1:12)
5. Horizons (1:29)
6. Jacuzzi (3:20)
7. Supper’s Ready (Excerpt) (1:40)
8. After the Ordeal (2:01)
9. Hairless Heart (5:04)
10. Jazz on a Summer’s Night (3:48)
11. Gnossienne No. 1 (3:00)
12. Walking Away from Rainbows (3:28)
13. Poulenc Organ Concerto (Excerpt) (3:45)
14. The Red Flower of Tai Chi Blooms Everywhere (2:19)
15. Hands of the Priestess (5:39)
16. Memory Lane (5:12)
17. Only Happy When it Rains (4:08)
18. Ace of Wands (3:37)
19. The Journey (3:36)

Hackett und seine Akustikgitarre reichen aus, um die ersten fünf (von 19) Stücke zu füllen. Kurz, akustisch und mit mediterran anmutenden Einsprengseln geht es da zu. Auch taucht das erste Genesis-Stück ,,Blood on the Rooftops“ vom Album ,,Wind & Wuthering“ auf, dies allerdings nur mit einer kurzen Passage hieraus. Ebenfalls nur ein Schnipsel aus ,,Supper’s Ready“ kommt im Anschluss zu Gehör. Hierbei wird der Meister von Roger King am Keyboard und von seinem Bruder John auf der Querflöte begleitet. Im viktorianischen Stil geht’s weiter (,,After the Ordeal“). Nur fünf Stücke auf diesem Album (einschließlich der drei genannten) stammen aus seligen Genesis-Zeiten, der Rest kommt überwiegend aus Hackett’s Solo-Feder. Getragen wirkt das, bisweilen unterstützt von einem Saxofon. Einmal sogar packt der Meister seine Mundharmonika aus, und zwar auf dem bluesigen ,,Only Happy When It Rains“. Sogar Free Jazz-Anklänge finden sich (,,Poulenc Organ Concerto“), um aber gleich wieder von ruhigen Weisen abgelöst zu werden, bei denen Akustikgitarre und Querflöte dominieren. Das erste Mal Gesang erklingt erst auf dem 16. Stück (,,Memory Lane“), bei dem die Sängerin Amanda Lehmann ihre an Beth Hart erinnernde Stimme erklingen lässt.

Mittelalterlich (,,Ace of Wands“) und mediterran (,,The Journey“) endet ein Album, das perfekt ist zum Runterkommen. Wer es jedoch rockig vorzieht, sollte woanders suchen. Im Fazit ist ,,Live Magic at Trading Boundaries“ mit seiner Ruhe ein ideales Album für die ganz frühen wie für die ganz späten Stunden des Tages.

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