Fünf Jahre nach der ersten Veröffentlichung „The Game Of Ouroboros“ bringt sich THEO mit dem neuen Album „Figureheads“ wieder ins Gespräch. Hinter THEO steht natürlich das gesamte Bandprojekt des Jazz-Musikers Jim Alfredson (ORGANISSIMO), der sein Faible zu den großen Siebzigerjahren des Progressive Rock mit seinem Projekt THEO auslebt. Das Lineup ist nahezu unverändert zum Vorgänger. So unterstützen den Sänger und großartigen Keyboarder auf „Figureheads“ auch wieder Gary Davenport (Chapman Stick, Fretless Bass, MANNEQUIN, RED SQUARE) und Kevin DePree (Schlagzeug). Jake Reichbart (Gitarre) übernimmt diesmal nur zwei der vier Kompositionen, Tom MacLean (ex-HAKEN, TO-MERA) den Rest.
Label: Generation Prog
VÖ: 29.09.2020
Medium: CD / Download
Spielzeit: 52:24
Tracklist:
1.Pathology (10:24)
2.Man of Action (15:17)
3.The Garden (9:56)
4.Portents & Providence (16:47)
Band:
Jim Alfredson – keys, vocals
Gary Davenport – Chapman stick, fretless bass Kevin DePree – drums and percussion
Jake Reichbart – guitars (Track 2,3)
Tom MacLean – guitars (Track 1,4)
Greg Nagy – background vocals
Donny Brown – background vocals
Das Album ist in vier lange Stücke aufgeteilt, textliches Thema auf „Figureheads“ sind verschiedene Charaktere die mal stark, gefährlich oder dominant sind. Diese inspirierten Jim Alfredson dazu, sich dem pathologischen Verhalten der Figuren zu widmen, seien es geltungssüchtige Politiker und Politikerinnen, es geht um Liebe, Selbstbetrug und den Glauben. Die Texte hierzu sind auf dem Coverartwork gut in Szene gesetzt und machen nun Lust auf das Album.
Das Album beginnt mit ruhigen Pianoklängen und Vogelgezwitscher, doch nach einer kurzen Einlage an der Gitarre wird es für für THEO-Verhältnisse schon fast aggressive. Die Stimme wird verfremdet, was das ganze noch verstärkt, das Stück kommt Bluesrockig rüber und nimmt Fahrt auf. Wobei der Anfangsteil dann ab der Mitte durch die sanften Parts abgelöst wird, schöne Basslinien sind zu hören, der Ausklang wächst in echter sinfonischer Ausrichtung stetig an um anschließend zum hymnischen Symphonic-Prog zu mutieren. Ein sehr guter Einstieg.
In „Man of Action“ geht es jazz-rockig zu, interessant hier die Stimme von Jim Alfredson, die absolut soulig rüberkommt. Hier gibt es auch viele kleine Passagen, wo die einzelnen Mitmusiker mit ihren Instrumenten dem ganzen ihren Stempel aufdrücken können, in dem zweiten, instrumentalen Teil geht es von fast schon hymnischen, fetten Keyboardarrangements zu einem sanfterem Pianothema über, gepaart mit den Stimmen der beiden Backgroundvocals, um das Stück mit einem schönen Gitarrensolo von Jake Reichbart abzuschließen.
Mit ruhigen Pianoklängen beginnt „The Garden“, hier kommt die Stimme von Jim Alfredson auch anders zum tragen, die Backgroundchöre bringen eine gewisse Leichtigkeit in das Stück, es fließt leicht dahin, ehe im letzten Drittel fast noch einmal die Zeit stehen bleibt, wunderschöne Pianomelodien, mit schönen Keyboardsequenzen obendrauf, ohne jedoch in den Kitsch abzugleiten. Ich könnte hier noch einen schönen Vergleich anführen, aber ich lasse es einfach, hört rein und ihr kommt selber drauf …
Der letzte und auch längste Track „Portens & Providence“ beginnt auch sehr verhalten, erinnert mich ein wenig an Genesis, besonderes die Keyboards am Anfang, dann schwenkt das Stück in fast Countryartige Melodien ab, eine Slide Gitarre verstärkt das ganze noch einmal eindringlich, ein insgesamt recht flotter Mittelteil, der in schönen Soli an der Gitarre und den Keyboards gipfelt, hier wähne ich mich noch mal bei Genesis, besonders die Key´s klingen streckenweise wie beim Album „Wind & Wuthering“, bevor es zum Schluss wieder zum Ausgangsthema zurückgeht.
Bleibt als Fazit festzuhalten, das THEO hier ein Album abgeliefert haben, mit einer sehr großen Bandbreite, vielen richtig guten Melodien die sich einbrennen und auch Lust auf mehrfaches hören machen. Für Liebhaber von großartigem Symphonischen Progressive Rock eigentlich ein Muss!
Wertung: 8.5 / 10
Mehr Information und Order auf: www.generation-prog.com