Klone sind eine französische Band, die 1995 als Death Metal Band begründet wurde und daraufhin einige Alben veröffentlichten. Spätestens nach dem 2015 erschienenen Album “Here Comes The Sun” wurde aber ein Wandel zum New Art Rock vollzogen, der sich langsam angedeutet hatte. Parallelen zu Anathema sind unverkennbar, wobei die Briten sehr oft, reichlich weichgespült daher kommen, bleiben Klone schon sehr dem schwermütigen, metallischen Klängen treu. Sie haben sich einen Namen gemacht, Musik zu machen, die ebenso nachdenklich wie klanglich kraftvoll ist. Bekannt für ihre typischen dunklen Gitarrentöne und epischen Klanglandschaften. Jetzt, zum ersten Mal in der Karriere der Band, veröffentlichten Klone ein Live-Album beim Label Kscope. Veröffentlichungstermin war der 11.06.2021.
“Alive” wurde bei zwei verschiedenen Shows im Sjiwa in Baarlo (Niederlande) im Oktober 2016 und im Le Moloco in Audincourt (Frankreich) im November 2019 aufgenommen und fängt die wahre Essenz von Klone ein und beinhaltet auch die atemberaubenden Auftritte der erfolgreichen Singles “Yonder” und “Breach” aus dem letzten Studioalbum „Le Grande Voyage„. Überhaupt liest sich die Setlist wie ein Art „Best of“ der letzten Jahre. Berücksichtigt wurden Stücke von den letzten vier regulären Studioalben, dazwischen erschien noch eine Unplugged Platte im Jahr 2017, wenn man den Kurswechsel in der musikalischen Ausrichtung der Band zu Grunde legt, eigentlich zwangsläufig.
Schon beim ersten Stück „Yonder“ wird klar wie Klone auch heute noch klingen könnten, setzt Yann Ligner hier seine Stimme in seiner ganzen Bandbreite ein, bei den letzten Plattenreleases bleibt es doch bei dem klaren Gesang, hier Live kommt das ganze viel intensiver rüber. „Rocket Smoke“ ist einer von zwei Stücken aus dem Album „The Dreamers Hideaway“ aus dem Jahr 2012, schöne härtere Nummer, bevor es mit „Breach“ und „Sealed“ aus dem letzten Album weitergeht. Aus dem 2010 erschienenen Album „Black Days“ folgt mit „Give Up The Rest“ wieder ein etwas älteres Stück, bei dem der Härtegrad wieder um einiges heraufgedreht wird.
Im Mittelteil dieser Veröffentlichung setzen dann Song´s vom 2015 erschienenen Album „Here Comes The Sun“ die Akzente, erst „Grim Dance“ und gleich danach mit „The Drifter“ eine Nummer die fast schon tanzbar daherkommt oder zum Augen schließen und Träumen einlädt. Hier fällt auch auf, das alles wie aus einem Guß klingt, obwohl die Konzerte an verschiedenen Orten stattfanden, das spricht auch für die gute Produktion.
Weitere Highlights sind „Immersion„, „The Dreamer´s Hideways“ sowie „Neboulous„. Der nächste Track „The Last Experience“ aus „Here comes the Sun“ ist nicht auf der CD Version vertreten, jedoch auf der Vinylausgabe mit dabei. Beim vorletzten Stück „Silver Gate“ hört man die verstärkte Schwermut bei den neuen Songs von Klone noch einmal deutlich heraus, obwohl die Band allerdings schon immer eine tiefgründige Band war. Zum Abschluss kommt mit „Army Of Me“ noch ein Björk-Cover, welches auch auch dem regulären Studioalbum war, noch mal ein härteres Stück zum Einsatz, was ein insgesamt rundes Bild vom aktuellen Stand der Franzosen abgibt. Frühe Fans von Klone, hätten sich sicher einige ältere Sachen mehr gewünscht, aber beide Konzertteile wurden jeweils nach zwei Plattenveröffentlichungen mitgeschnitten, so das sich jetzt dieses aktuelle Bild ergibt. Vielleicht auch interessant für Neueinsteiger, hat man doch einen guten Querschnitt aus dem aktuellen Schaffen der Band. Für mich ein sehr gutes Live-Zeugnis, und wer Freude an den eher ruhigen Prog-Rock-Gefilden hat, der wird gerade wegen der tollen Performance und einer transparenten Produktion, die Platte lieben.
Wertung: 8.5 / 10
Tracklist:
1. Yonder [07:23]
2. Rocket Smoke [05:51]
3. Breach [04:00]
4. Sealed [05:07]
5. Give Up The Rest [05:55]
6. Grim Dance [05:34]
7. The Drifter [06:19]
8. Immaculate Desire [06:12]
9. Immersion [05:21]
10. The Dreamer`s Hideaway [05:04]
11. Nebulous [05:47]
12. The Last Experience [06:44] **NOT ON THE CD VERSION
13. Silver Gate [06:38]
14. Army Of Me [04:46]
Klone „Alive“ Musiker:
Yann Ligner : Vocals
Guillaume Bernard : Guitar
Aldrick Guadagnino : Guitar
Martin Weill: Drums
Julian Gretz: Bass