Review: Amarok – Hero (2021)

Amarok waren Ende 2021 mit einem neuen Album zurück! Michał und Marta Wojtas wurden von ihren alten Freunden Kornel Popławski und Konrad Zieliński unterstützt. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist das Album „Hero“ – eine Fortsetzung des 2017 erschienenen „Hunt“. Ähnlich wie das bereits erwähnte „Hunt“ präsentiert das kommende Album eine Verschmelzung von Musikstilen, die bei Fans und Kritikern gleichermaßen bekannt und beliebt sind. Hier vermischen sich die Klänge von Progressive Rock Folk und Ambient, ergänzt durch eine wunderbare und subtile Gitarrenvirtuosität. Die Klanglandschaft wirkt exotisch, dank der Verwendung von ungewöhnlichen Instrumenten wie Violine, Theremin, Windgong, Djembe, Harmonium, Flöte und Rainsticks.

Tracklist:

1. It’s Not The End (5:23)
2. Surreal (5:01)
3. Hail! Hail! Al (6:28)
4. The Orb (4:58)
5. The Dark Parade (5:24)
6. Hero (7:11)
7. What You Sow (7:23)

MUSIC BY MICHAŁ WOJTAS       
LYRICS BY MARTA WOJTAS

PRODUCED BY AMAROK

pic: (C) eliza krakowka

Amarok:

MICHAŁ WOJTAS
MARTA WOJTAS
KORNEL POPŁAWSKI
KONRAD ZIELIŃSKI

Die Stücke haben eine starke lyrische Ebene, wobei der Gesang auf die fortschreitende Digitalisierung unseres Lebens und die unsichere Position des Menschen in der zukünftigen Welt verweist. Es gibt auch wunderschöne instrumentale Fragmente, die an Filmmusik erinnern, ähnlich wie die Darstellungen aus dem Krieg der Welten von H.G. Wells. Hero ist die Geschichte eines Protagonisten, der ums Überleben kämpft, der sich der Realität und sich selbst stellt. Es geht um jeden, der sich mutig dem Unbekannten stellt. Die Texte (alle von Marta Wojtas), die auf dieser Idee basieren, berühren auch die aktuelle Pandemie und den Zustand der Welt.

Die beiden ersten Tracks führen gut in das Album ein, bestechen durch moderne Klangwelten, gute Melodien und schönen Gesang. Besonders „Surreal“ entwickelt sich beim Refrain zu einem Stück mit Ohrwurmcharakter. Es gibt viel zu entdecken, besonders die Gitarren erinnern an gewissen Vorbilder. Der dritte Song „Hail! Hail! Al“ kommt sehr spacig daher, ein sehr großer Instrumentalanteil, schöne Violinen sind zu hören. „The Orb“ bricht etwas aus dem Gefüge des Albums aus, kommt es doch eher ruhig, sehr melancholisch rüber. Ein schöner Mittelpunkt des Albums bevor es mit dem komplett instrumentalen Stück „The Dark Parade“ seine Fortsetzung findet. Hier wieder deutlich rythmischer, wie auch der Rest des Albums. Ich würde es insgesamt als atmosphärischen Artrock mit elektronischem Einfluss nennen und durch den Einsatz spezieller Instrumente hat das ganze auch noch World-Music-Charakter.

„Hero“ ist für mich auch ein ganz starkes Stück geworden, hervorragend die Gitarre, die mich dann doch etwas an Herrn Gilmour der späteren Jahre erinnert. Zum Abschluss dann noch „What You Sow“ hier dominieren wieder Keyboards, es werden nochmal ruhigere Töne angeschlagen. Auffällig vielleicht noch das die vorliegenden Stücke keine unnötigen Überlängen haben, alles dann doch sehr Songorientiert ist. Insgesamt ein Album was nicht gleich beim ersten mal greift, aber nach mehreren Hördurchgängen wächst das ganze zu einem großen ganzen. Sehr professionelle gute Produktion, man kann feinste Nuancen heraushören. Für Artrockfans sicher eine uneingeschränkte Empfehlung.

Wertung 8,5 / 10

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