Erfahrungsgemäß stellt sich bei längeren, mehrtägigen Festivals nach dem traditionell sehr anstrengenden mittleren Festivaltag, diesmal hier 2023 im Vogtland wieder traditionell Besucherfreundlich und sechs Bands mit Vollprogramm, bei einigen Besuchern, ich sage es mal etwas vorsichtig, eine gewisse altersbedingte Sättigung ein. Inzwischen haben insgesamt zehn Rock-Kapellen ihre unterschiedlichsten üppigen Musik-Programme stolz präsentiert. Christa und ich hatten am Vortag wieder sehr schöne persönliche Momente, beispielsweise mit den fünf Finnen von Overhead, auch die wunderbaren Österreicher von Blank Manuskript aus dem Salzburger Land erfreuten uns sehr.
Und mit Mystery aus Kanada hatten wie ebenfalls wieder einmal unsere Freude. Die Kanadier haben besonders hier in Reichenbach aufgrund ihrer europäischen Geschichte ein sehr treues Stamm-Publikum. Der Festival-Sonntag begann in den letzten Jahren immer wieder mit etwas ruhigerem Programm. Darauf hatten auch einige Besucher wieder gesetzt, sich beim späten Frühstücken viel Zeit gelassen, trafen deshalb nur Tröpfchenweise und Zeitknapp im Neuberinhaus ein. Ein großer Fehler, da konnte heute schnell eine echte überraschende Wundertüte verpasst werden.
Love God Chaos
Denn wer zu spät kommt, den bestraft der Böse Wolf. Das ist auch ein Pseudonym vom Frontmann und Denkfabrik Marcus Heider, alias John Krempl. Mit der vom Brit-Pop beeinflussten Band The Trainleaders veröffentlicht Marcus/John in den Jahren 1996 bis 2003 drei Alben. Dann gründete dieser Umtriebige 1997 nach intensiver Lektüre von Geisterjäger John Sinclair (deutschsprachige Serie von Grusel-Heftromanen) mit drei bekannten Protagonisten der Grazer Rockszene auch noch die Alternative-Rock-Band Spuk. Mit ihnen entstehen auch zwei Alben und bis Ende 2012 ist dann nach Besetzungswechseln die Metamorphose zum Nachfolger Love God Chaos abgeschlossen. Nun steht der Pirat aus Graz, er trat wegen Augenproblemen mit einer Augenklappe auf, mit den beiden Kollegen aus der Frühzeit, Gitarrist Markus Kertz und Bassist Michael Mautner, sowie neuen Schlagzeuger Felix Kappler, zum musikalischen Frühschoppen auf der Bühne.
Und wer dachte, hier spielt eine österreichische Kaffeehaus-Band, der hat auf das falsche Frühstücksprogramm gesetzt. Auch wenn kaum einer die Grazer jemals vorher in dieser Gegend gehört und gesehen hat, bewegen sich lautstärkebedingt immer mehr der frühen Motten Richtung der bunten Lichtkegel in der abgedunkelten Halle. Passend dazu, startet das Steiermark-Quartett mit dem 11-minütigen Eingangsmonster Ich Komme Von Der Sonne vom aktuellen Album Wir Leuchten Im Dunkeln (2022), eröffnen damit ihren sehr starken deutschsprachigen Auftritt. Ich kenne viele faszinierende Bands aus der aktuellen Szene der Alpen-Republik, aber auch ich hatte trotz meines Steckenpferdes bisher keine Kenntnis von den Grazer Perlen. Ebenso wie Talent-Scout Uwe Treitinger. Der war aber nach kurzer Hörprobe genauso wie ich von der Ausnahmestellung dieser Mucke überzeugt und hat sie sofort nach Reichenbach eingeladen.
Und schon mit den ersten Liedern, zeigt das Quartett auch den Besuchern, was für eine wunderbare Kapelle hier aufspielt. Mittig Johnny K mit schwarzer Augenklappe, ein stattlicher, imposanter schwarz gekleideter Barde, der seine eigene Lyrik mit großen Gesten vorträgt und die Menschen mit Blicken und Prosa einfängt, gar fesselt. Hier sieht man, ähnlich auch bei dem Festival abschließenden Kanadiern Red Sand, wie wenig notwendig ist um Faszination und Sogwirkung zu erzeugen. Dafür braucht es nicht 20 Köpfe auf und neben der Bühne um dann einen gefühlt leidenschaftslosen Auftritt abzuwickeln. Ganz anders, die Jungs aus der Steiermark, hier ist Leidenschaft zu sehen und vor allem zu spüren. Leider kamen viele Zuhörer etwas zu spät und haben dadurch wirklich nee Menge verpasst. Auf jeden Fall hätte dieser total abwechslungsreiche Vortrag mehr Zuschauer verdient gehabt.
Es wäre deshalb wünschenswert, sie bald wieder auf deutschen Bühnen zu sehen, dann vielleicht auch mit dem neuen Material von Augendisko was gerade in der Mache ist. Musikalische Schubladen sind kein Thema von Love God Chaos, überzeugt euch vorab auf den vier wirklich sehr schönen rockigen Alben dieser Musiker. Schwerpunkt waren beim heutigen Auftritt die letzten beiden Alben Endling (2019) und Wir Leuchten Im Dunkeln zu je einen Drittel. Aber mit Mach Dein Voodoo war auch ein Neuer dabei. Johnny: „Ja, das ist einer der neuen Songs für das kommende fünfte Album. Wir wollten einfach mal die Gunst der Stunde nützen und einen Schritt weitergehen“. Sehr brav und äußerst mutig !! Nicht nur mich, das habe ich inzwischen erfahren, haben diese vier Musiker aus Graz regelrecht umgehauen. AHOI, wie Johnny gerne sagt!!
Emerald Lies
Aus dem vielköpfigen Friedberger Projekt Analysis wird Mitte 1988 das Trio Emerald Lies, bestehend aus Gitarrist Thomas Küchenmeister (ThomK) singenden Schlagzeuger Claus Dieter Weber (Cede) und Bassist Chris Cantow. Der Song Emerald Lies von Marillion (1984: Fugazi) ist hier Namensgeber. Bereits 1990 ersetzte Jörg Karl (JoK), schon Mitstreiter bei Analaysis, den ausscheidenden Cantow in dem Trio.
Nach einigen weiteren Besetzungswechseln trennte man sich 1992 und fand nach 17 Jahren wieder dann doch erneut zusammen. Und wie, denn was auf viele teure Weine zutrifft, das gilt auch bei manchen Bands. Die Qualität steigt durch Fachkunde mit zunehmenden Alter. Sofort hat die Chemie bei den drei hessischen Gründern wieder gestimmt und diesmal haben sie nicht die Fehler wie in den Anfangsjahren gemacht. Seither musiziert Emerald Lies stabil und mit Different View Part I – Life On Earth? (2012), Different View Part II – Green Turns Blue (2014), der Vinyl-Kompilation Hindsight (2020) und einem Live-Special ist anspruchsvolle und beachtete Musik veröffentlicht worden. Und aus allen vier Alben wurde kraftstrotzendes Material hier in Reichenbach auf der Rock-Musik-Messe Vogtland phänomenal präsentiert.
Einzelne Songs aus dieser homogenen musikalischen Reise auf den Spuren der klassischen Rocker der 70er herauszuheben, fällt mir etwas schwer, da vom ersten Ton an, ein kraftvoller harter Rock im Stil der klassischen Trios der 70er aus Boxen den Besuchern quasi entgegenspringt. Der zusätzliche Gitarrist Burkhard Koch und der teils dreistimmige Gesang bringen dabei noch mehr Volumen und Vokal-Facetten ins Spiel. Natürlich gibt die zentrale Frontstimme von Cede, der auch passenderweise für die Lyrik zuständig ist, oben in der Trommelburg die Richtung singend vor. Früher war die prägende Stimme aus dem Bereich des Schlagzeugs etwas Ungewöhnliches. Ich erinnere hier immer gerne an Bernd „Nossi“ Noske von Birth Control, der bis zu seinem ungeklärten Tod 2014 die Doppelrolle mit seiner prägnanten Stimme souverän ausfüllte.
Erwähnen möchte ich an dieser Stelle auch noch an den großartigen Auftritt letztes Jahr von Birth Control auf gleicher Bühne, aber ohne diesen singenden Schlagzeuger. Vergleiche zu den damaligen Helden sind aber auch hier unangemessen, da Emerald Lies Ihren eigenen Stil anspruchsvollen Hart-Rock unaufgeregt und zeitgemäß zelebrieren. Mit ihrem ebenso wunderbaren Vortrag knüpfen sie nahtlos an die erste Band des Tages Love God Chaos aus dem österreichischen Graz an. Bei solchen wunderbaren kraftstrotzenden Bands, wie beispielsweise auch bei den Münchenern The Ancestry Program, habe ich keine Sorgen das die bei Kontinuität im Gefüge uns weiter mit schöner Musik, Livehaftig oder aus der Konserve beglücken werden. Macht so weiter, damit wir wieder rufen können: Erbarmen, die Hessen kommen !!
Flemt
Auch bei der dritten Band des Tages gab es Probleme mit der Technik. Dass die von einigen runtergespielt werden sollten ist nachvollziehbar aber ändert nichts an erlebten Tatsachen. Aller lieber zu erfreulichen Themen, nämlich der nächsten Band FLEMT, wieder einmal wie fast jedes Jahr hier in Reichenbach eine recht unbekannte Perle aus Italien. Ich stehe nicht so auf künstlich zusammen gewürfelte Truppen, mir machen solche alte Kameradschaften wie die Hessen Emerald Lies und die Grazer Love God Chaos viel mehr Freude. Das ändert auch nicht, wie ich irgendwo gelesen habe, dass FLEMT bereits vor über 10 Jahren als Support von Bon Jovi vor 40.000 Zuschauern gespielt haben und in Italien deshalb eine recht bekannte Band sind. Lord Of The Lost ist auch eine sehr bekannte, erstklassige Band, konnten aber die Popper beim ESC leider auch nicht für sich gewinnen. Sehr, sehr schade !! Die Gründungsmitglieder Alessandro „Frank“ Lapini (Bass) und Michele Trillini (Gitarre, Gesang) sind seit ihrer Kindheit befreundet und spielten in ihren Teenager- und Zwanzigerjahren gemeinsam, aber auch getrennt in verschiedenen italienischen Bands.
Sie kamen 2011 wieder mal zusammen und gründeten FLEMT, arbeiteten monatelang hart an ihrem Material das dann zum Debüt The Time Has Come (2011) wurde. Damit gewannen sie einen Wettbewerb und eröffneten dadurch für Bon Jovi im Udine Station. Der Solokünstler Patrik Pambianco kam erst 2017 als Frontsänger zur Band, musste aber später aus gesundheitlichen Gründen die Band verlassen. Deshalb war neue Leadsänger Riccardo Curzi hier ins Neuberinhaus angereist. Schlagzeuger Archelao Macrilló kennt man hier bereits von einem halben Dutzend Festival-Auftritten, man hat das Gefühl er ist hier bei jeder zweiten Band aus Italien mit auf der Bühne. Egal; Hauptsache es kracht ordentlich Bereich Trommeln und der Rhythmus passt gut zum anstehenden Programm.
FLEMT tourt derzeit in Europa mit Rowan Robertson, Ex-Gitarrist der Band Ronnie James Dio, den wir letztes Jahr auch schon in Kombination mit einem Ronnie-Doppelgänger bewundern durften. Und damit war die Marschrichtung diesmal klar vorgegeben, rockig-poppige Musik mit Titel aus dem einzigen Album von 2011 und einen schrill schreienden jungen Debütanten am Mikro. Er hatte seine Stärken bei den wenigen ruhigeren Liedern. Das spanneste war meines Erachtens die allgemeinen Mutmaßungen über den Band-Namen, wurde offensichtlich nicht gelüftet, bleibt wohl ein Geheimnis.
RPWL
Die Musik der deutschen Vorzeigeband RPWL ist in Sachen Komposition, Musikalität und handwerklicher Ausführung nach über 25 Jahren natürlich über jeden Zweifel erhaben. Die Freisinger kommen auf ihrer aktuellen Tour standesgemäß mit imposanten schwarzen Nightliner, kompletter Technik und vielköpfiger Mannschaft, sind vorletzte Band und somit auch das laut Startplatz Highlight des Festivals. Die Frage die sich mir aber bei dieser bekannten Festival-Band und eben auch schon Dauergast hier im Neuberinhaus stellt, musste das nun so schnell hintereinander wieder beim Art-Rock-Festival sein.
Sicher ist das brandneue Album Crime Scene (2023) erneut wie zu erwarten ein gelungenes Werk dieser ausgewöhnlichen Musik-Fachleute. Die sechs Songs mit Themen zu wahren Kriminalfällen werden in schönen speziellen Live-Versionen allesamt komplett hintereinander gespielt. Darüber hinaus gibt es natürlich wie von den Fans gewünscht die erwarteten Band-Klassiker.
Da RPWL ihr eigenes Licht- und Ton-Personal mitbringen, sind die Technik-Defizite der beiden Vortage hier nicht ganz so gravierend. Aber auch hier war der Auftritt nicht so optimal wie letztes Jahr, mit erstklassigen Licht und Klang-Landschaften. Der Chef-Techniker verriet mir, dass etwas die Zeit fehlte es noch etwas besser hinzubekommen. Die beiden Sängerinnen Carmen Tannich-Wallner und Caroline von Brünken, wieder zentral im Hintergrund, waren erfreulich diesmal etwas mehr in das Musik-Programm eingebunden. Aber noch trauen sich die beiden Frontmänner Yogi Lang und Kalle Wallner noch nicht zu, auch mal einer weiblichen Solostimme eine Chance zu geben.
Die Kompositionen haben sie dafür, auf Themen für einen dualen Vortrag. Der Gast an den Keyboards Butsch Biechele fügte sich nahtlos in das System RPWL ein, die nun etablierten Marc Turiaux in der Schießbude und Markus Grützner am Vier-Saiter sind im Gefüge nun komplett assimiliert. Wie bereits schon anfangs verraten, hatte ja auch Multi-Instrumentalist Thomas Burlefinger von TAP aus München eine Anfrage für die Keyboards auf dieser Tour. Ich habe schon mehrere Dutzend Konzerte von RPWL genießen dürfen, bin immer wieder von der Perfektion ihrer Auftritte und Programme begeistert. Obwohl Lokalpatriot, geht dennoch mein Festival-Sieg diesmal nach Kanada, gleichberechtigt an Mystery und Red Sand.
Red Sand
Der erhabene Tagessieger war; als Quartett Steff Dorval (Gesang, Schauspiel), Simon Caron (Gitarre, Bass Keyboards), Perry Angelillo (Schlagzeug) und Live-Basser André Godbout angereist; die 2004 gegründete kanadische Neo-Prog-Institution Red Sand aus der Welterbe-Stadt Québec. Ihren Live-Keyboarder Jean Benoit Lemire mussten sie leider aus Termingründen Zuhause lassen. Dafür hatten sie eigene Technikunterstützung dabei, konnten somit seine wichtigen Keyboardteile einspielen und damit waren auch die Unstabilitäten bei Ton und Licht einigermaßen unter Kontrolle. Die Franco-Kanadier legten nach 2017 und 2019 zum dritten Mal kurz hintereinander im Neuberinhaus auch als Doppel-Zweier wieder einen fulminanten Auftritt hin.
Gleich mit dem atmosphärischen, instrumentalen Reichenbach verbeugen sich die Kanadier vor der treuen Rock-Gemeinde, vor den wunderbaren Menschen hier in Reichenbach im Vogtland und auch vor dem Veranstalter, der ein großes Herz für die italienischen und kanadischen Rocker hat. Danach kam der erste Teil vom dreiteiligen Namensgebenden The Sound Of Seventh Bell des immer noch aktuellen Albums (2021), der mit Glockenschlägen eröffnet wurde und zu dem auch Steff nun die Bühne betrat. Schon jetzt hatten die vier versierten Musiker das gesamte Publikum in ihrem Bann, für einige inzwischen der vierte Tag und unglaubliche 16 Formation, und trotz später Stunde wurden immer noch viele Feierbiester wie von starken unsichtbaren Kräften unaufhaltsam an die Bühne gezogen und dort regelrecht festgehalten. Besonders die druckvoll und präzise präsentierte Musik, aber auch die besondere Art des Vortrags hat auch mich bei dieser Gruppe immer wieder fasziniert. Einen großen Anteil hat hier auch der extrovertierte Sänger Steff Dorval, der zunächst in Straßen-Kleidung die Bühne betrat, im Verlauf der Darbietung dann in verschiedene Rollen schlüpfte. Das machte er mit passenden Kostümen, skurrilen Masken, kleine Accessoires, Gesten, Schauspiel und einfühlsamer Vokal-Akrobatik.
All das unterstrich mächtig die schönen, einfühlsamen, langen Kompositionen audiovisuell. Bei so einem eigenständigen und besonderen Vortrag verbieten sich meiner Meinung nach Vergleiche zu anderen Genre-Helden. Mit den jeweils beiden längsten Stücken von Crush The Seed (2020) und FoRsAkEn (2019) geht es episch sowie energiegeladen eine Stunde lang weiter im Programm. Und wer den Texten Gehör schenkt, der wird von einem weiteren Attribut dieser Band überrascht. Sie sind wahre Geschichtenerzähler, schrecken mit freier Rede vor keinem noch so brisanten Thema zurück.
Seit dem FoRsAkEn Album verfasst auch Tochter Barbara Caron reife, einnehmende Texte, die der Band noch mehr Strahlkraft verleihen. Ein großer Strauß mit acht gleichschönen, atmosphärischen Liedern zum musikalischen Ende des elften Art-Rock-Festival, eindrucksvoller, sicher kann man hier sicher sagen, krönender kann ein Abschluss nicht sein. Er mündete in einem Begeisterungsturm des Publikums und es wurde im Foyer bis in den frühen Morgen weitergefeiert. Vielleicht wird Red Sand im Herbst erneut hier im deutschsprachigen Raum zu sehen sein, lasst Euch das dann nicht entgehen!
Was gibt es diesmal noch zu Resümieren. Trotz vieler unbekannter Namen hat der Veranstalter wieder ein sehr gutes Näschen für musikalische Qualität gehabt. Ich hätte für das kanadische Doppel Mystery und Red Sand sowie die beiden Wundertüten aus dem Salzburger Land (Blank Manuskript) und der Steiermark (Love God Chaos) sofort Twelve Points vergeben. Ebenso haben mich die älteren Herren der Münchener The Ancestry Program und der Friedberger Emerald Lies mit ihrem komplexen aber druckvollen Art-Rock umgehauen. Und alle vier Bands aus dem deutschsprachigen Raum sind bisher recht unbekannt, haben aber unaufgeregt, mutig und voller Stolz ihr Material dargeboten, zum Teil sogar noch unveröffentlichtes. Also sollten wir hier in Mitteleuropa hoffnungsvoll sein bei so einer Breite von guten Musikern die richtige Lust & Laune haben uns mit besonderer Musik zu verwöhnen. Trotz des sehr breiten, wertigen Programm und ohne Pandemie-Beschränkungen, stagnieren leider die Besucherzahlen. Wer meint das liegt an zu wenig großen Namen, der täuscht sich. Wir hatten beim diesjährigen elften Art-Rock-Festival im Neuberinhaus und im Bergkeller SECHSZEHN große Namen, die eine unfassbare breite an Stilen und Klangfarben, wie auch Qualität und Spielfreude auf die staubigen Bretter der Bühnen mitgebracht haben. Hoffen wir das der Veranstalter Uwe Treitinger und auch die vielen unermüdlichen Helfer 2024 wieder die Kraft aufbringen, uns wieder so eine würdige und international besetzte Rock-Musik-Tagung in der vogtländischen Kathedrale des Prog zu ermöglichen.