Review: The Great Machine – Respect (2023)

Nach dem furiosen Wüstenritt „Funrider“ vom April in diesem Jahr präsentiert die Band zur aktuellen Tour eine
Wiederveröffentlichung von dem 2018 nur in Israel veröffentlichten Album „Respect“ in neuem Artwork und frisch gemastert. Gemixt von Charlie Paschen (Coogans Bluff, Brother Grimm). Etwas weniger Vollgas als das aktuelle Album, dafür schleppender, schwerer und wohl das, was man gerne einen Kopfnicker nennt. Die Drei aus Tel Aviv wissen genau, wie man sich zwischen den manchmal so statischen Genre-Begriffen verhält und doch alle begeistern kann. Zwischen Stoner, Punkrock, Hardcore, sludgy Psychedelic, Heavy Rock oder 90er Grunge.

Tracklist:

Slide Slow

Motor Charlie

Miraj

Witches

Dragon Wagon

Doom Machine

Respect

Die Band DNA ist eindeutig und zeigten schon auf diesem Album aus dem Jahr 2018 das, was sie auf dem aktuellen „Funrider“ Album perfekt ablieferten und vor allem, was sie in den Clubs und auf Festivalbühnen zelebrieren. Ein vielseitiger, abwechslungsreicher Ritt mit viel Energie und viel Spaß und Überzeugung. Eine Riffmaschine, die nach Moshpit und Headbanger´s Party riecht. Das Trio aus Tel Aviv ist seit mehr als zehn Jahren aktiv und sie haben eine internationale
Fangemeinde. Ihre Shows sind große Parties, schweißtreibend und trotz Rockerherz voller Liebe und Respekt.

Das Brüderpaar Aviran und Omer Haviv und ihr Freund und Schlagzeuger Michael Izaky genießen es, in den Clubs und Festivals, sie lieben es auf großer Reise durch Europa. In ihrer Heimat sind sie Rockstars und große Namen in einem zugegebenermaßen kleinen und besonderen Land. Dort nehmen sie auch eine wichtige Rolle in der Szene ein, aber vor allem sind sie eine herausragende Liveband, die Support Shows bei Ozzy Osbourne, Fu Manchu oder Patti Smith spielte, eine UK und Europa Tour mit All Them Witches, zahlreiche Festivals und hunderte eigene Shows. Aber sie stehen auch für die lokale Szene in Tel Aviv, betrieben einen eigenen Club namens „Ashram“ in ihrer Heimatstadt und bringen befreundete Bands nach Israel.

Nun aber zum Album!

Das Album beginnt mit einem saftigen riffgeladenen Stoner Doom Stück. Slide Show, der erste Song zündet gleich und macht Appetit auf mehr. Schneller wird es mit Motor Charlie, nimmt uns mit seinen treibenden Rythmen auf eine wilde Fahrt, so richtig knackig wird es in dem nur zweiminütigen Miraj. Ein Track der relativ schnell auf den Punkt kommt und zum “Headbangen” ansteckt. An manchen Stellen klingt für mich der gute, alte Lemmy durch. Eine große Wucht entfalten die beiden nächsten Stücke Witches und Dragon Wagon. Aber das Kernstück des Albums und für mich auch das Highlight ist jedoch das 13-minütige Doom Machine. Zäh walzt sich das Stück in die Gehörgänge, wie heiße Lava, die einem bis zum Höhepunkt des Songs fesseln. Zum Abschluss kommt mit  Rescept dann ein bluesiger Rocker, der die Band noch einmal von einer anderen Seite zeigt. Die Liebe zum Rock-Zirkus scheint ungebrochen und „Respect“ ist ein wichtiges, Richtungsweisendes Album, das ursprünglich 2018 in Israel auf dem Bandeigenen Label veröffentlicht wurde. Ein feines Rock-Album und kein Sammlerstück fürs Regal.

pic: (C) amalia banay

Lineup:

Aviran Haviv (Bass, Vocals)
Omer Haviv (Guitars, Vocals)
Michael Izaky (Drums, Guitars, Vocals)

Als Gast:
Dan Deutsch (Percussion – bei Doom Machine)

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