Review: The Pineapple Thief – It Leads To This

Als eine der führenden Kräfte im experimentellen Rockbereich Europas wurde The Pineapple Thief 1999 von Hauptsongwriter Bruce Soord gegründet. Das nun vorliegende Album „It Leads To This“ ist ihr 14. Studioalbum. Die Besetzung ist seit dem bahnbrechenden Album „Your Wilderness“ von 2016 unverändert geblieben: Bruce Soord (Gitarre / Gesang), Jon Sykes (Bass / Backing Vocals), Gavin Harrison (Schlagzeug / Perkussion) & Steve Kitch (Keyboards).

Tracklist:

Put It Right [05:30]
Rubicon [04:37]
It Leads To This [04:43]
The Frost [05:40]
All That’s Left [04:26]
Now It’s Yours [05:59]
Every Trace Of Us [04:30]
To Forget [05:20]

Bruce Soords einnehmender Gesang und seine effektiven Texte sind perfekt mit der von der Band geschaffenen Klanglandschaft verbunden. Die Texte haben ein emotionales Gewicht, das mit jedem Wort und in jedem Song zum Ausdruck kommt. In der Zwischenzeit kann die Bedeutung und der Wert von Gavin Harrison, der 2016 das Schlagzeug übernommen hat, nicht hoch genug eingeschätzt werden. Er wurde bereits als einer der weltbesten Schlagzeuger bei Porcupine Tree und King Crimson verehrt und seine außergewöhnlichen Fähigkeiten und sein innovativer Ansatz für Rhythmus heben die Musik von The Pineapple Thief in jeder Hinsicht auf ein höheres Level. Seine Beiträge haben den neuen Sound der Band entscheidend geprägt und ihren Kompositionen Komplexität und Tiefe verliehen. Das ist auf diesem Album deutlich zu hören.

„It Leads to This“ sticht als eines der bisher besten Alben von The Pineapple Thief mit Harrison hervor, vielleicht sogar aus dem gesamten Schaffen der Band. Das Album basiert auf dem altbewährten Fundament und zeigt aber einen verfeinerten und gereifteren Sound. Von schwebenden Melodien bis hin zu vertrackten Rhythmen ist jeder Track des Albums sorgfältig ausgearbeitet und zeigt die musikalischen Fähigkeiten und die emotionale Tiefe der Band. Fast jeder spricht immer nur über Soord/Harrison, aber Steve Kitch´s Beiträge werden immer mal gerne unter den Teppich gekehrt, für mich ein elementarer Bestandteil der Band, der schöne Soundlandschaften kreiert, die unter die Haut gehen.

Obwohl das Album mit „Put it Right“ auf sanfte Weise beginnt, trägt es gerade dazu bei, den Ton für das großartige Album zu setzen. Der zweite Track „Rubicon“ ist einer der Tracks wo die Gitarren das Stück prägen, bei dem Gavin Harrison ein tadelloses Schlagzeugspiel zeigt. Der Track könnte sich auch zu einem Liveliebling der Fans entwickeln. Richtig los geht es aber erst mit dem Titeltrack, einem herrlich düsteren und stimmungsvollen Stück mit einem herrlichen Gitarrenaufbau zum Ende hin. Von da an wird jeder Song besser als der nächste, von „The Frost“ über „All That’s Left’s“ bis hin zu „Now It Yours„, letzterer ein ganz starker, düsterer Song, der sich vorsichtig zu einem der herausragenden Stücke des Albums entwickelt.

Die letzten beiden Tracks, die vorher veröffentlichte Single „Every Trace of Us“ und „To Forget“ sind einfach Brilliant und nehmen den Hörer mit auf eine ganz große emotionale Reise. Während sich „To Forget“ langsam aufbaut, wird der Hörer am Ende des Stückes mit einem großen Finale belohnt und lässt einen mit dem Wunsch zurück, dass es weitergehen möge. Mit knapp 40 Minuten Spielzeit doch etwas kurz geraten, aber man kann ja noch einmal von vorne anfangen …

Wertung: 8.5 | 10

Wer die Band bislang als Alternativ-Combo abgetan hat, sollte sich vielleicht spätestens jetzt mit der Band beschäftigen. Die Fans werden dieses Album lieben und eine ganz klare Weiterentwicklung feststellen. „It Leads to This“ ist von Anfang bis Ende ein fesselnder Hörgenuss, der an vielen Stellen interessante Wendungen und bei jedem Hören etwas Neues bietet. Mit dem meisterhaften Songwriting, seinen herausragenden Darbietungen und seinen fesselnden Klangtexturen ist „It Leads to This“ mit Sicherheit ein Kandidat auf eines der besten Alben dieses noch jungen Jahres.

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