Review: The Far Cry – Once There Was (2025)

Bei The Far Cry handelt es sich um eine US-Band, die mit ,,Once There Was“ nach vier Jahren ihr zweites Album auf den Markt bringt. Kaum gegründet, hat das Quartett schon den zweiten Lead-Gitarristen an Bord, was aber keinen Qualitätsunterschied zu ihrem Erstling ,,If only …“ nach sich zieht. Die Band hat sich dem klassischen Prog verschrieben. Und allein das macht die Sache interessant.

Tracklist:

1. Unholy Waters (14:09)

2. Crossing Pangea (12:38)

3. The Following (6:39)

4. Once There Was (31:05)

Dass hier dem Prog gehuldigt wird, eröffnet sich schon mit einem Blick auf die Rückseite des Covers, denn gerade einmal vier Stücke bevölkern dieses Album mit Laufzeiten von 7 bis 31 (!) Minuten. Die Musik ist ein Gemeinschaftsprodukt von allen beteiligten Musikern, für die Texte zeichnet Drummer Robert Hutchinson verantwortlich. Den Auftakt macht das vielschichtige ,,Unholy Waters“, das auch aus der Feder der Herren Holmes und Nicholls von IQ stammen könnte. Allerdings zeigt sich hier schon, dass die Stimme von Sänger und Bassist Jeff Brewer nicht mit den großen Briten mithalten kann. Dafür wird man hier mit Musikpassagen verwöhnt, in denen jeder einzelne Musiker zeigen kann, wie gut er seine Instrumente beherrscht. Und so bietet dieses erste Stück ein sehr gefälliges Klangerlebnis. Einen Streifzug durch den klassischen Prog unternimmt das sich anschließende rein instrumentale ,,Crossing Pangea“. Von düster-bedrohlich über orchestral bis hin zu wohligen Klangteppichen ist hier alles zu finden.

Eine Unze Yes hier, ein Quäntchen ELP da, die Mischung stimmt. Und wer Fan von vorzüglicher Bass-Arbeit ist, kommt gegen Ende dieses Stücks voll auf seine Kosten. Geradezu beschwingt klingt das 7 Minuten kurze ,,The Following“, das nicht mehr ist als ein Pausenfüller vor dem epischen Titelstück ,,Once There Was“. Dies setzt sich aus zwölf zum Teil rein instrumentalen Kapiteln zusammen und dreht sich textlich um den Verlust der guten alten Zeit. Musikalisch ist eine gewisse Nähe zu den Yes der 70er Jahre zu erkennen, das heißt komplex und mit gekonnten Rhythmus-Wechseln. Hier passt dann auch die hohe Stimme von Jeff Brewer etwas besser, die zwar keine Offenbarung ist, aber zumindest an Jon Anderson erinnert. Ihre Stärken zeigen The Far Cry aber auch hier in den instrumentalen Passagen, die eine gleichmäßig starke Besetzung an allen Instrumenten offenbaren.

Im Fazit ist ,,Once There Was“ eine klare Empfehlung an die Anhänger komplexer Prog-Musik, die ihre Wurzeln in den 70er und 80er Jahren hat.

The Far Cry

Robert Hutchinson | drums, percussion, bells, spoken words

Jeff Brewer | lead & backing vocals, bass, bass synth, bass pedals, guitar

Chris Dabbo | piano, keyboards, vocals

Brendan Kinchla | lead guitar, acoustic & electric guitars

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