Review: The Glassmoon Connection – A Trip Into Subconsciousness (2025)

The Glassmoon Connection oder die spannende Frage: ist das Prog? Erst aber einmal zu den harten Fakten. Bei dieser fünfköpfigen Band handelt es sich um eine deutsche Formation aus München, die sich um den Multiinstrumentalisten Andy Lind herum gegründet hat und die mit ihrer „Reise ins Unterbewusstsein“ (so der Albumtitel auf Deutsch) ihren Erstling vorlegt. Lind zeichnet hierbei fürs Komponieren (alle Noten außer beim Auftaktstück „My Little Glassmoon“ stammen aus seiner Feder) und die meisten Texte, fürs Aufnehmen und Abmischen, die Schlagzeugarbeit und diese und jene Keyboardeinsätze verantwortlich. In Proggerkreisen ist er bekannt als Schlagzeuger und Mit-Schwungrad der Münchener Prog-Institution The Ancestry Program (TAP). Was erst einmal Wertiges erwarten lässt und wohl auch erklärt, warum der Bass mit Marco Osmajic von TAP besetzt ist.

Tracklist:

1. My Little Glassmoon (1:45)
2. A Trip Into Subconsciousness (6:06)
3. The Queen Is Alive (8:07)
4. Human Touch (5:13)
5. Pictures Of Your Face (5:40)
6. Golden Rule (6:51)
7. Finally Tears Fall (6:01)
8. Rain Is Falling (4:53)
9. Try To Hold Me Back (4:03)
10. Look Up Child (6:52)
11. More Than Just A Word (4:59)
12. Morning View (6:46)

Die Musik der Glasmonde erinnert erst einmal nicht zwanghaft an Progressive Rock, sondern eher an Jazz. Im musikalischen Vordergrund stehen flächendeckend Linds Schlagzeugarbeit und die Stimme von Sängerin Marie Brandis, die auch die Texte zu drei Stücken beisteuerte. Zwischen melodischem und Sprechgesang hin und her wechselnd, gehen ihre umfangreichen Gesangsbeiträge angenehm ins Ohr und werden nicht hinter Klanggewittern versteckt. Denn Jazz-typisch haben sämtliche Instrumente hier ihren hörbaren Wirkungsraum. Dass es da schon einmal dissonant zugeht, liegt in der Natur der Sache, prägt die zwölf Stücke aber glücklicherweise nicht.

Die meisten Stücke dominiert der Rhythmus gegenüber der Melodie, hier besonders zu erwähnen sind die schönen „Rain Is Falling“ und „Try To Hold Me Back“. Alles klingt entspannt, wie komponiert für einen Sommertag mit deutlich weniger als 35°C im Schatten, und schleicht sich mit jedem mal Hören tiefer ins Ohr. Um auf die eingangs gestellte Frage zurück zu kommen: Spuren von Progressive Rock gibt es auch, zum Beispiel die Gitarrenausbrüche auf „The Queen Is Alive“ und „Pictures Of Our Face“. Sie drücken diesem Album jedoch nicht ihren Stempel auf. Müssen sie aber auch nicht.

Im Fazit hat Andy Lind mit „A Trip Into Subconsciousness“ ein Album geschaffen, das bewusst auf Synchronschwimmen mit seinem Mutterschiff TAP verzichtet, sich dabei aber qualitativ jederzeit auf Augenhöhe mit diesem bewegt. Es muss also nicht immer Prog reinsten Wassers sein!

Musiker

Andy Lind – Drums, Keyboards
Marie Brandis – Vocals
Jan Lehner – Piano, Keyboards
Stefan Weyerer – Guitars, Backing Vocals
Marco Osmajic – Bass

Gäste

Andi Brauer – Bass auf „Morning View“
Márcio Turbino – Saxofon, Flöte auf „Golden Rule“

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