Wir sind zurzeit in der Vorbereitung zu den Rock-Sommer-Festivals, haben in den letzten Jahren regelmäßig vom Blue Wave Festival Binz, diesmal Ausgabe 27 und dem Blues Camp Göhren (20er Jubiläum) berichtet, somit wissen viele schon etwas über diese fast 10-tägige Blues-Rock-Orgie. Um es gleich vorweg zu nehmen, wieder hat Festival-Kurator und Blues-Drahtzieher Micha Maass einiges zum Vorjahr verbessert, damit ist dieses Format ohne Einschränkungen die spektakulärste Sommer-Blues-Festival-Combo an den Küsten Deutschlands. Über das Blue Wave Festival gibt es einen separaten Report, hier nachzulesen bei Stone Prog.

Ortswechsel in das Regenbogen Camp nach Göhren und Generationswechsel von den jungen Wilden zu den nimmermüden Rock-Rentnern. Am Samstag wurde das Abend-Programm im Blues Camp mit einer echten Legende des ostdeutschen Blues abgeschlossen. Unsere ersten Berührungspunkte mit dieser Band, hatten wir in einem kleinen Club in Westfalen. Es war dunkel, laut, heiß, energetisch und magisch, als Engerling zusammen mit US-Blues-Röhre Mitch Ryder uns einen unerwartet fulminanten Auftritt bescherten, den wir bis heute nicht vergessen haben. An diesem unvergesslichen Abend kauften wir uns auch die Amiga-Box Die Original Alben. Und wir wussten aus vielen Quellen, die Engerlinge, drei davon inzwischen im Rentenalter, haben es nach wie vor voll drauf !! Anschnallen, Kiffen einstellen und ab geht es mit der Blues-Rock-Rakete in die orbitale Umlaufbahn.

Mit Wolfram „Boddi“ Bodag (Gesang, Keyboards, Gesang) und Gitarrist Heiner Witte sind die beiden Gründer immer noch vital mit dabei. Manfred „Manne“ Pokrandt (Bass) verstärkt auch schon seit 1986 an den dicken Saiten, Band-Küken ist seit 2005 der Schlagzeuger Hannes Schulze (MIA). Es wurde ein denkwürdiges Konzert, das bestätigten einige Leute im Publikum, die diese ostdeutsche Kultband schon dutzendmal erlebt hatten.


Engerling spielten auf Zuruf wechselnd in Deutsch und Englisch ohne feste Titelliste. Boddi meinte einmal zu Band und Publikum: „Das haben wir auch schon lange nicht mehr gespielt, wollen wir das machen ??“ Und weiter ging es durch die Bandgeschichte dieser Ostberliner Legende. Nach fast zwei Stunden wollten die vier Engerlinge von der Bühne, aber nicht ohne eine frenetisch geforderte Zugabe.


Der Moderator Ulf Drechsel aus Berlin wünschte sich Riders On The Storm. Boddi: „Das geht nicht kurz, aber ihr habt es so gewollt“. Noch einmal fast 15-minütig gab es diesen Doors-Klassiker mit kleinen Einschüben von anderen Liedern. Das einwöchige Nonstop-Voll-Programm im Blues-Camp fand mit diesem Konzert seinen würdigen Abschluss. Wir konnten auf der Regenbogen-Bühne Göhren mindestens zwei Duzend fantastische Auftritte von Semi-Profis und Profis erleben. Darunter US-Gitarrist Johnny Burgin, multinationalen Sonora Blues & Dave Goodman (CA), Keith Dunn & Allstar Band sowie noch viele weitere Nachwuchsbands. Wir freuen uns auf das nächste Jahr Blue Wave Festival Binz und Regenbogen-Camp Göhren, wir sind gespannt was uns 2026 erwartet !!
