„Mask“ ist ein beeindruckendes, faszinierendes und höchst unterhaltsames Debütalbum von Ron Lammers und seinem melodisch-symphonischen Prog-Projekt „The Foundation“. Es ist ein Konzeptalbum, das sich chronologisch mit der menschlichen Erfahrung befasst, mit einer sehr persönlichen und autobiografischen Reise, die uns von der Geburt über die vielen Höhen und Tiefen des Lebens bis hin zu einem positiven Zukunftsweg führt. Ron war auch mir kein unbekannter, begegnet man ihm doch seit Jahren bei zahlreichen Konzerten und diversen Festivals, immer wieder. Bislang kannte ich ihn aber nur als Fan unserer wunderbaren Musik, nun hat er auch als Musiker Spuren hinterlassen. Und wie!
Tracklist:
1. Before the Dawn (4:36)
2. Birth (3:21)
3. Climbing Mountains (5:03)
4. Blind to Reality (4:55)
5. Despair (3:37)
6. Mask (12:14)
7. Renewal (4:32)
8. Unconditional (4:01)
9. Future (7:18)
Die Anfänge von „The Foundation“ gehen in das Jahr 1996 zurück, als er in Zusammenarbeit mit Sietse Dijkstra und Marcel Kerkdijk begann, Musik zu komponieren und aufzunehmen. Aufgrund persönlicher Umstände wurde das Projekt jedoch abgebrochen. Rons Liebe zu symphonischem und progressivem Rock besteht jedoch schon seit langem – von seiner Xymphonia-Radiosendung in den frühen 1990er Jahren über die Organisation von Musikfestivals bis hin zur Gründung von Xymphonia Records zur Förderung symphonischer und progressiver Musik in den Niederlanden. Er beschloss, das musikalische Projekt im Jahr 2020 wieder aufzugreifen, und mit Hilfe einer Reihe von niederländischen Progressive-Rock-Musikern wie Knight Area und Cliffhanger sowie dem Heavy Rock von Autumn hat er liebevoll ein Album gestaltet, das Fans von Symphonic und Neo-Prog-Rock viel zu bieten hat.
Ron nennt das Konzept von Mask „ein Märchen aus dem wirklichen Leben“, es ist vielfältig, voller mitreißender instrumentaler und bedeutungsvoller lyrischer Inhalte. Kurz ein Überblick der mitwirkenden Musiker, Ron übernimmt den Großteil der Keyboards, während Jens van der Valk und Rinie Huigen an den Gitarren, den Bass von Gils Koopman und das Schlagzeug von Jan Grijpstra ergänzen. Mark Smit sorgt für den ausdrucksstarken Gesang, und Judith van der Valk, Sjoerd Bearda, Jan Munnik und Aad Bannink liefern auf dem Album ebenfalls musikalische Beiträge. Gut zu erkennen sind die Einflüsse von Bands wie Pendragon, Yes, Genesis oder auch Marillion, aber der Sound des Projekts ist dennoch ganz und gar einzigartig.
Das Album beginnt mit einem sehr atmosphärischen instrumentalen Stück „Before the Dawn“ und geht gleich noch in ein zweites Stück ohne Gesang über, „Birth“ es ist Babygeschrei zu hören, ein erstes hervorragendes Gitarrensolo von Jens van der Valk rundet den Einstieg in das Album ab. Das Tempo nimmt dann zu, ausdrucksstarke und melodische Gitarrenlinien sind zu vernehmen, die von Rons Keyboard im Hintergrund begleitet werden. Die fließende Instrumentierung dieser ersten Stücke zieht den Hörer allmählich in die Welt von Ron Lammers hinein und bereitet uns auf den Rest des Albums vor.
Mit „Climbing Mountains“ werden erste Berge bestiegen, der Track hat den passenden rhythmischen Schwung eines ehrgeizigen jungen Mannes auf dem Weg nach oben und Mark Smith´s höherer, harmonischer Stimmumfang hebt den Song sehr effektiv an und gibt ihm ein zugängliches und zeitgemäßes Gefühl. Unterstützt wird dieser Song auch von Sjoerds Geige und Judiths Flöte, sie fügen dem Stück eine nachdenkliche Nuance hinzu, und Jens‘ einnehmende und kraftvolle E-Gitarrenlinien dominieren das gesamte Stück, lediglich Rons Keyboardnoten in der Mitte des Stücks lassen ein wenig Träumen. „Blind to Reality“ schlägt in eine ähnliche Kerbe wie schon „Climbing Mountains“ wird aber deutlich düsterer und dramatischer, der Song wird von einem wunderschön wummernden Bass angetrieben und die beiden Gitarristen Jens und Rinie liefern sich ein gut durchdachtes Gitarrenspiel, während Mark wieder mit dem Gsang überzeugen kann. „Despair“ ist noch einmal ein instrumentales kurzes Zwischenstück, mit brillanten Gitarrensoli, bevor es dann zum über zwölfminütigem Titeltrack „Mask“ geht. Und der hat es dann aber auch in sich! Mein Highlight des Albums! Hier werden auch alle Register gezogen, die einen Neo-Prog-Longstrack ausmachen. Fette Keyboards, schöne Gitarrenlinien, großartiger Gesang. Das ist melodischer Progressive Rock auf höchstem Niveau! Besonders auffällig ist, das auch die nachfolgenden Tracks nicht nachlassen, wie es bei einigen Alben oft ist, sondern die hohe Qualität bis zum Schluss anhält.
„Mask“ von „The Foundation“ ist ein großartiges, zutiefst persönliches Konzeptalbum geworden, mit fesselnden Melodien, welches, mit seinen großartigen und überschwänglichen Gitarren, lebendigen Keyboards und einer hochwertigen und ausdrucksstarken Rhythmusgruppe überzeugt, wobei sich immer wieder neues entdecken lässt und dabei absolut unterhält. Ganz klare Empfehlung für Freunde der melodischen Fraktion. Das Album kommt in einem sehr schön gestalteten Mediabook, mit allen Texten und Bildern zur Story. Gestaltet von Ron´s Freund, Douwe Fledderus, übrigens auch kein ganz Unbekannter in der Szene.
Lineup:
Ron Lammers / Keyboards
Mark Smit / Vocals
Rinie Huigen / Electric & Acoustic guitars (2-9)
Jens van der Valk / Electric guitar, EBow (1,3-5,8)
Gijs Koopman / Bass, Taurus Pedals, Keyboards
Jan Grijpstra / Drums
Jan Munnik / Keyboards (4,6-8)
Sjoerd Bearda / Violin (1,3,6,7)
Judith van der Valk / Flute (3,7)
Aad Bannink / Electric Guitar Solo (8)