Review: Transatlantic – The Ultimate Edition

Nähern wir uns im dritten Teil unserer Reise noch dem Spielfilm „The Absolute Universe“. Denn das Wort Spielfilm wird der Blu Ray Version wohl am ehesten gerecht, hat das Ganze mit seinen 100 Minuten auch eine komplette Spielfilmlänge. Der Superlative dieses Werkes nicht genug: ich kenne kaum etwas vergleichbares im Rock oder Prog Rock. Ok, LONELY ROBOT haben 2020 eine animierte Version ihres kompletten Albums „Under Stars“ ins Netz gestellt – THE ABSOLUTE UNIVERSE ist hier doppelt so lang…

Tracklist: THE ULTIMATE Edition

1. Overture

2. Reaching For The Sky

3. Higher Than The Morning

4. The Darkness In The Light

5. Take Now My Soul

6. Bully

7. Rainbow Sky

8. Looking For The Light

9. The World We Used To Know

10. The Sun Comes Up Today

11. Love Made A Way (Prelude)

12. Owl Howl

13. Solitude

14. Belong

15. Lonesome Rebel

16. Can You Feel It

17. Looking For The Light (Reprise)

18. The Greatest Story Never Ends

19. Love Made A Way

Wir sind in dem Film Zeuge wie unser TRANSATLANTIC Luftschiff in 100 Minuten durch reale, sub-reale und sur-reale Landschaften reist, während uns die nun bekannte Musik dabei begleitet. Der Zuschauer sitzt im Luftschiff und sieht im Display teilweise die Bandmitglieder arbeiten, oder sieht das Luftschiff von außen in verschiedenen Formen und Größen durch die verschiedensten Landschaften schweben. Auf der Erde, in den Wolken, im Weltraum, in Phantasiewelten. Die Bilder sorgen natürlich für eine viel größere Tiefenwirkung als die reinen audiophilen CD/LP-Versionen, wie auch der gesondert durch Rich Mouser erstellte Surround Sound. Dieser rückt bei den überwältigenden Bildern auch erstmal in den Hintergrund; die Sinne können das alles gar nicht vollständig auf einmal aufnehmen. Wenn wir nochmal zum Albumtitel kommen: hier macht natürlich der Name THE ABSOLUTE UNIVERSE mal richtig Sinn!

Die drei bis heute im Netz zu findenden Videos „Overture/Reaching For The Sky“, „Looking For The Light“ und „The World We Used To Know“ führen den Konsumenten hier aber auf eine falsche Fährte. Denn diese Videos sind extra erstellt und nicht Teil des Filmes! Die Herren Stolt, Morse, Portnoy und Trevawas sind in der Videoversion von THE ABSOLUTE Universe nur sehr sehr selten zu sehen. So ist man fast erschrocken, wenn ein geschminkter Roine Stolt plötzlich und ohne Vorwarnung als volles Porträt auf dem Bildschirm erscheint. Der ganze Film erscheint optisch perfekt und sehr aufwändig animiert, auf die einzelnen Effekte und Ideen, die auf die Songinhalte passen will ich hier gar nicht eingehen. Nur noch auf den kleinen TAV Minion, der bei mir bei dessen Entdecken für einen weiteren freudigen Lacher sorgte.

Die Musik ist ein Mix aus beiden Versionen. Alle Songs des Werkes sind in einer Version enthalten. „Can You Feel It“ ist wieder da, „Overture“ ist sogar in eine neue dritte Version gemischt worden!

Wertung: 9,5/10 Punkte

Fazit:

Jeder wird seine eigene Version finden, die er/sie am Liebsten hört. BREATH OF LIFE ist eine kompakte und perfekte Kurzversion, und man hört hier, dass diese Version federführend unter Neal Morse entstanden ist und sich nach den von den bisherigen vier Studioalben bekannten Sounds klingt. FOREVERMORE ist wie beschrieben erfrischend anders. Wenn man ein Haar in der Suppe sucht – an wenigen einzelnen Stellen hätte ich mir mehr Kompaktheit gewünscht. THE ULTIMATE VERSION ist ein geniales Sonderwerk in Spielfilmlänge, worin ich mir eine etwas stärkere Präsenz der Herren Stolt, Morse, Portnoy und Trevawas gewünscht hätte. Kleine Schönheitsfehler, die dem Werk keine Abstiche tun, aber aufzeigen, dass alle Versionen ihre Berechtigung haben und je nach Geschmack oder Tagesform des Konsumenten bevorzugt oder beiseite gelegt werden können.

Wir haben hier ein auf allen Ebenen ein Werk vorliegen, was mit nichts zu vergleichen ist. Zunächst mit der Grundidee des geschlossenen Konzeptalbums und den einzigartig endlos verflochtenen Motiven – mit Spielfreude und Leichtigkeit präsentiert. Mit seinen drei unterschiedlichen Versionen, mit der Quantität des Outputs, mit einer komplett animierten 5.1. Audio-Video-Version. Ich denke noch in vielen Jahren wird man mit offenem Munde bestaunen, was TRANSATLANTIC hier geleistet hat. Wir haben hier ein ultimativ zentrales Album des gesamten Progressive Rock vorliegen. Selbst wenn man das Wort wie ich zögerlich verwendet, „Meisterwerk“ drängt sich hier förmlich auf.

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