T.G. Copperfield, einerseits Künstlername des Songwriters und Gitarristen Tilo Preißer, andererseits Name seines Soloprojekt mit fester Mannschaft, existiert seit 2016 in Bayern. Inzwischen sind es 12 CDs geworden. Die letzte entstand 2025 – All In Your Head.

In Chemnitz erlebte man gitarrenlastigen Rock, gespickt mit Puzzeln aus Blues, Country, melodisch, rockig, alles aus eigener Feder. Vielleicht etwas zu sauber, zu perfekt für die Bluesgemeinde. Aber das sind die Erfahrungen oder sagen wir Erwartungen im eigenen Ohr. Die mit seinem Outfit al la Lucky Luke mit einem Augenzwinkern aber auch suggeriert wird.

Ein Einmannprojekt mit kollegialer Band aus Claus Bächer (Orgel/Keyboard), Alexander Schott (Bass) und Danny Hörber an den Drums. Der den unfallbedingt am Merchandise Stand gestrandete Michael „Air“ Hofmann (Drums) solide vertritt. Allesamt exzellent spielende Rocker und da wird es schon schwierig mit der Schublade.
Das Besondere ist das Spiel mit den eingefahrenen Klangbilder. Da lullt er uns mit etwas Blues ein – I’m going back to the blues – um dann plötzlich einen Beat lastigen Gitarrenriff hinzuschmeißen. Er zitiert bekannte Rocksequenzen, verfremdet sie, gepaart mit Selbstironie und feinem Humor, mäandert so durch die Stücke. Und das ist das Überraschende, man weiß nie, wie ein Stück endet.


Keine Theatralik, kein Smalltalk, die Texte berühren, aber man muss schon genau hinhören und sich einlassen, um sich nicht vom Trubel der Instrumente ablenken zu lassen. Seine tiefgründigen Textbilder schieben sich mit einer eigenen Rhythmik in die Musik. Das Konzert, ein Mix aus verschiedenen CDs zeigte die große Kreativität und Lebendigkeit des T.G. Copperfield.

Die Prägung durch die amerikanische Musik ist in uns, aber sie ist auch eine Mischung mit europäischen Wurzeln. Man muss heutzutage nicht aus Amerika kommen, um guten Rock zu machen. Er hat das Zeug dazu, das weiter zu führen – mit seinem Blick auf die Realität.

Text: Katrin Förster | Bilder: Andreas Tittmann