Prog meets Prompt – wie Künstliche Intelligenz das Musikmachen verändert

Ein persönlicher Blick von Sven / Stone Prog – gemeinsam mit ChatGPT (GPT-5) und Claude (Anthropic) / Bild Nano Banana (Gemini)

Seit vielen Jahren betreibe ich zusammen mit Holger STONE PROG – mit Reviews, Interviews, Liveberichten und allem, was die Prog-Szene so bewegt. Ich habe mich dabei meist um die Technik und Organisation gekümmert, aber selbst noch nie einen Artikel geschrieben.

Jetzt ist es an der Zeit. Und kein Thema beschäftigt mich gerade so sehr wie Künstliche Intelligenz.

In den letzten Monaten habe ich mich ziemlich intensiv damit auseinandergesetzt – in der Musik, im Job, im Alltag. Besonders faszinierend finde ich Tools wie Suno AI oder Udio, die mittlerweile komplette Songs generieren können – mit Gesang, Text, Arrangement. Alles.

Das macht neugierig. Aber es wirft auch Fragen auf: Ersetzt KI irgendwann Musiker? Oder ist sie einfach nur ein neues Werkzeug – wie damals der Synthesizer, der Drumcomputer oder die DAW?

Ich möchte in diesem Artikel versuchen, beide Seiten zu beleuchten – die Chancen und die Risiken. Und zeigen, wie unterschiedlich Produzenten, Musiker und Kreative auf diese Technologie reagieren.

Und passend zum Thema: Diesen Text habe ich zusammen mit ChatGPT (Modell GPT-5) und Claude von Anthropic entwickelt. Mensch und Maschine – im Dialog, nicht im Wettkampf.


Was ist Suno überhaupt?

Suno AI kommt aus den USA und sorgt gerade für ordentlich Wirbel in der Musikszene. Das Prinzip ist verblüffend einfach: Du gibst einen Prompt ein – zum Beispiel „Ein progressiver Rocksong über Zeitreisen mit Mellotron und Saxophon, im Stil der 70er“ – und Sekunden später spuckt die KI einen fertigen Song aus. Gesungen, arrangiert, produziert.

Was vor ein paar Jahren noch nach Science-Fiction klang, ist heute real. Und wer zum ersten Mal einen KI-Song hört, kennt dieses Gefühl: Faszination – gemischt mit einem gewissen Unbehagen. Das klingt verdammt gut. Aber sollte das so einfach sein?


Zwischen Staunen und Skepsis

Viele Musiker sind beeindruckt von dem, was Suno technisch hinbekommt. Der deutsche Produzent Frank von Frank and Free sagte in einem Interview, er sei „fast vom Stuhl gefallen“, als er das erste Ergebnis hörte – betonte aber gleichzeitig, dass echte Emotion und künstlerische Tiefe nach wie vor menschliche Arbeit brauchen (Twilight Magazin, 2025).

Felix Janosa, Komponist und Songwriter, beschreibt die KI als „magisch schnell“, warnt aber davor, Kreativität einfach an Algorithmen auszulagern (nmz.de, Neue Musikzeitung, 2024).

Und auch die Redaktion von ZDF heute kommt zu dem Schluss: „Suno kann inspirieren, aber nicht ersetzen.“ (zdfheute.de, 2024)

Diese Stimmen zeigen: Die Begeisterung ist groß – aber genauso groß ist der Respekt vor dem, was da auf uns zukommt.


Chancen: Kreativität ohne Grenzen

KI kann ein unglaublicher Kreativbeschleuniger sein. Sie hilft dabei, Ideen zu skizzieren, Harmonien zu finden, Stimmungen zu erzeugen. Für Musiker, die nicht gleich ein Studio oder eine komplette Band zur Hand haben, kann das befreiend sein.

Auch für Produzenten oder Content-Creator eröffnen sich neue Möglichkeiten: Musik für Videos, Werbung oder Social Media lässt sich in Minuten generieren.

Ich sehe da durchaus Potenzial – auch in meinem beruflichen Umfeld, wo Musik Teil von Markenstimmung oder Design ist. Wenn KI dabei hilft, schneller Emotionen zu erzeugen oder kreative Konzepte zu testen, ist das erst mal ein Gewinn.


Risiken: Austauschbarkeit und Verantwortung

Aber natürlich gibt es auch die andere Seite.

KI kennt keine Gefühle. Sie rekombiniert, was Menschen vorher geschaffen haben. Sie kann faszinierend klingen, aber sie weiß nicht, warum sie das tut. Das Ergebnis ist oft stilistisch beeindruckend, aber emotional irgendwie… leer.

Dazu kommt die rechtliche Grauzone: Viele KI-Systeme wurden mit urheberrechtlich geschütztem Material trainiert. Große Labels und Künstler klagen bereits, weil ihre Songs womöglich Teil dieser Datenbasis sind.

Das wirft ethische Fragen auf – und betrifft letztlich jeden, der KI-Musik nutzt oder veröffentlicht.


Transparenz ist Pflicht, nicht Kür

Ein Punkt, der mir persönlich wichtig ist: Alles, was mit KI erzeugt wurde, muss klar gekennzeichnet werden.

Wer Musik mit Suno, Udio oder ähnlichen Tools erstellt, sollte das offen kommunizieren – ob im Booklet, in der Videobeschreibung oder auf Streaming-Plattformen.

Das ist kein Makel, sondern Ehrlichkeit.

Transparenz schafft Vertrauen und zeigt, dass wir als Kreative verantwortungsvoll mit dieser Technologie umgehen. Wenn Hörer wissen, was sie hören, können sie selbst entscheiden, wie sie es bewerten. Das ist fair – gegenüber den Künstlern, den Produzenten und den Zuhörern.


KI gehört zu unserer Zukunft – und wir sollten sie mitgestalten

Man kann über Künstliche Intelligenz denken, was man will – sie ist da, und sie wird bleiben.

Ob im Studio, im Alltag oder in der Kunst: Diese Technologie wird unseren kreativen Prozess verändern. Deshalb halte ich es für sinnvoller, sie bewusst zu nutzen, statt sie zu verteufeln.

In der Geschichte wurde fast jede technische Neuerung zuerst skeptisch beäugt – von der Elektrizität bis zur digitalen Musikproduktion. Doch all diese Innovationen haben uns weitergebracht, haben Kunst zugänglicher und vielfältiger gemacht.

KI ist kein Ersatz für Kreativität, sondern ein Werkzeug, das unsere Vorstellungskraft erweitert. Wir entscheiden, wie wir es einsetzen – mit Herz, Verstand und einem offenen Blick für das, was Musik letztlich ausmacht: Emotion, Seele und echte Verbindung.


Was meint ihr?

Habt ihr schon mit KI-Musik experimentiert – vielleicht mit Suno oder Udio? Wie steht ihr zu dieser Entwicklung?

Schreibt es gern in die Kommentare in unseren Social Media Kanälen oder diskutiert mit uns auf dem Stone Prog WhatsApp-Channel.


Quellen & weiterführende Artikel

  1. Frank von Frank and Free – Interview, Twilight Magazin (2025)
  2. Felix Janosa – Interview, Neue Musikzeitung (nmz.de, 2024)
  3. ZDF heute – „Wie KI die Musik verändert“ (2024)
  4. Amazona.de – „Generierung von KI-Musik: Vergleich Suno und Udio“ (2024)
  5. Production Expert – „Suno is fun, but professional musicians shouldn’t lose sleep“ (2024)

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